Neben Fachkräftemangel und dem Wunsch nach mehr Flexibilität rückt zunehmend ein bisher wenig beachteter Faktor in den Fokus – der Biorhythmus.
Unsere innere Uhr bestimmt, wann wir besonders leistungsfähig sind und wann wir eher Pausen oder Ruhe brauchen. Wer diesen natürlichen Rhythmus in der Einsatzplanung berücksichtigt, kann nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch die Zufriedenheit von frühen Vögeln und Nachteulen.
Was ist der Biorhythmus?
Der Biorhythmus beschreibt die natürlichen, inneren Taktgeber des Menschen. Sie steuern, wann wir wach, konzentriert und aktiv sind – und wann unser Körper Ruhe benötigt. Jeder Mensch tickt dabei anders – manche sind morgens topfit, andere laufen erst am Nachmittag oder Abend zur Höchstform auf.
Frühe Vögel, Nachteulen und alles dazwischen
„Frühe Vögel“ sind als Morgenmenschen schon in den frühen Stunden leistungsfähig und nachmittags eher müde. „Nachteulen“ dagegen brauchen morgens mehr Zeit und sind abends besonders produktiv. Dazwischen gibt es viele Mischtypen. Wer seinen natürlichen Rhythmus respektieren kann, ist leistungsfähiger, ausgeglichener und seltener krank.
Auswirkungen auf die Arbeitswelt
Früher galt überwiegend: Einheitliche Arbeitszeiten für alle. Heute erkennen immer mehr Arbeitgeber, dass individuell gestaltete Arbeitsumfelder zu höherer Produktivität und Zufriedenheit führen.
Indem Arbeitgeber individuelle Biorhythmen anerkennen, schaffen sie Arbeitsplätze, die Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter stärken. Das bedeutet nicht, dass jeder kommen und gehen kann, wie er will – aber dass Rahmenbedingungen flexibler und differenzierter gestaltet werden können.
Biorhythmus in der Personaleinsatzplanung – ein neuer Faktor
Die klassische Personaleinsatzplanung hat feste Schichten und fixe Pläne im Fokus. Doch immer mehr Betriebe – und auch Arbeitgeber im Einzelhandel, in Praxen und in Apotheken – stehen vor der Frage, wie sie Flexibilität und Struktur vereinen können.
Ansätze, um individuelle Biorhythmen zu berücksichtigen:
- Flexiblere Schichtmodelle: Frühaufsteher können bevorzugt in den Morgenstunden eingesetzt werden, Spätaufsteher abends.
- Versetzte Arbeitszeiten: Gleiche Arbeit zu unterschiedlichen Zeiten ermöglichen – z. B. zeitlich versetzter Arbeitsbeginn bzw. Arbeitsende, um Stoßzeiten abzufedern und zu besonders frühen oder späten Zeiten weniger Personal einzusetzen.
- Flexible Pausen: Pause machen, wenn man sie braucht - persönliche Leistungshochs optimal nutzen, ein Tief mit einem Spaziergang oder einer Tasse Kaffee überwinden.
- Komprimierte Arbeitswochen: Vier längere Arbeitstage statt fünf kürzere – für manche Biorhythmus-Typen ein echter Gewinn an Produktivität und Erholung.
- Wunschdienstplanung: Wunsch- oder Tauschsysteme für Schichten fördern Eigenverantwortung und Selbstorganisation, ohne dass die Betriebsabläufe darunter leiden.
Flexibilität bedeutet nicht Chaos
Flexibilität am Arbeitsplatz heißt nicht, dass alles dem Zufall überlassen wird. Um individuelle Biorhythmen sinnvoll zu berücksichtigen, sind klare Strukturen und transparente Regeln unerlässlich. Mitarbeiter brauchen verlässliche Rahmenbedingungen: Wann beginnt und endet eine Kernzeit oder die Gleitzeit? Welche Aufgaben müssen zu welchen Zeiten erledigt sein, oder welcher Arbeitsbereich muss zwingend zu bestimmten Zeiten besetzt sein? Wer ist für Rückfragen oder Vertretungen zuständig?
Strukturierte Arbeitszeiten schaffen Sicherheit – sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Planungsverantwortlichen. Gleichzeitig lässt sich innerhalb dieser Strukturen Spielraum für individuelle Bedürfnisse schaffen.
Das Ziel ist ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Planbarkeit: Mitarbeiter können ihre natürlichen Rhythmen respektieren, die Arbeit wird effizient erledigt, und die betrieblichen Abläufe bleiben zuverlässig.
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Bildnachweis: MEP24 Software GmbH, Canva Pro



