Inklusive duale Berufsausbildung in Europa: Eindrücke aus Kavala

Inklusive duale Berufsausbildung in Europa: Eindrücke aus Kavala

Am 29. August fand in der nordgriechischen Stadt Kavala ein weiteres Partnertreffen im Rahmen des Erasmus+-Projekts Inclusive Voice of Dual VET (Inklusive Stimme der dualen Berufsausbildung) statt. Auf der Tagesordnung standen u. a. die Auswertung der bisherigen Projektaktivitäten, die Koordination der laufenden Arbeit und die nächsten Schritte im Aufbau eines internationalen Netzwerks für inklusive berufliche Bildung. Ein besonderer Fokus lag auf der Entwicklung von Schulungsangeboten und Arbeitsmaterialien für Netzwerkmitglieder sowie auf der Planung nachhaltiger Strukturen für den langfristigen Projekterfolg.

Inklusive Bildung vor Ort: Herausforderungen erkennen

In Kavala befindet sich die Special Education High School of Kavala (Eidiko Epaggelmatiko Gymnasio Kavalas), eine Schule für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen. Sie ist eine von mehreren lokalen Partnerinstitutionen, die das Erasmus+-Projekt unterstützen und mit Leben füllen. Trotz beeindruckender persönlicher und pädagogischer Einsatzbereitschaft steht die Schule vor verschiedenen strukturellen Herausforderungen:

Fehlende Ressourcen

Finanzielle Engpässe erschweren die Anschaffung moderner Lehrmittel und digitaler Technologien, die für einen differenzierten inklusiven Unterricht dringend benötigt würden. Viele Lehrkräfte greifen notgedrungen auf improvisierte Lösungen zurück.

Eingeschränkter Zugang zum Arbeitsmarkt

Praktikums- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche mit Behinderungen sind in der Region nach wie vor begrenzt. Die Schule bemüht sich zwar um Kooperationen mit lokalen Unternehmen – oft aber ohne langfristigen Erfolg.

Gesellschaftliche Vorurteile

Tief verwurzelte Stereotype gegenüber Menschen mit Behinderungen erschweren nicht nur die gesellschaftliche Teilhabe, sondern auch den beruflichen Einstieg. Viele Schüler kämpfen mit einem geringen Selbstwertgefühl – auch bedingt durch mangelnde Sichtbarkeit ihrer Stärken im öffentlichen Raum.

Impulse durch das Erasmus+-Projekt

Das Projekt Inclusive Voice of Dual VET will genau hier ansetzen – und verfolgt einen systemischen Ansatz, um Strukturen nachhaltiger inklusiver dualer Ausbildung zu fördern. Dabei soll auch die Erfahrung Deutschlands mit dem dualen Ausbildungssystem als Vorbild und Inspiration für die Partnerländer Griechenland und Bulgarien dienen. Die drei zentralen Maßnahmen:

1. Aufbau eines inklusiven Netzwerks

Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Schaffung eines Netzwerks, das den Austausch von Wissen und bewährten Praktiken zwischen VET-Experten, Unternehmen, NGOs, politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen fördert. Dies soll dazu beitragen, inklusive Praktikums- und Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen .

2. Unternehmensschulungen und Leitfäden

Das Projekt entwickelt Leitfäden und Schulungen für Unternehmen, um sie für die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt zu sensibilisieren und zu unterstützen. Dies soll die Zahl der inklusiven Praktikumsplätze erhöhen.

3. Öffentlichkeitsarbeit gegen Vorurteile

Durch Informationskampagnen und Veranstaltungen soll das Projekt dazu beitragen, gesellschaftliche Vorurteile abzubauen und das Bewusstsein für die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen zu schärfen.

Werden Sie Partner im Netzwerk

Sie sind eine Bildungseinrichtung im Bereich der beruflichen Bildung, ein Unternehmen, eine NGO oder eine staatliche Institution, die sich für inklusive Bildung und Ausbildung einsetzen möchte? Dann laden wir Sie ein, Teil des Netzwerks Inclusive Voice of Dual VET zu werden. Profitieren Sie vom Austausch bewährter Praktiken, nehmen Sie an gemeinsamen Initiativen teil und tragen Sie aktiv zur Förderung inklusiver Berufsausbildung bei.

👉 Jetzt Partner werden

Wir von MEP24 unterstützen das Projekt durch unsere Partnerschaft. Gemeinsam ebnen wir den Weg zu einer inklusiveren Zukunft.

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Bildnachweis: MEP24 Software GmbH, Canva Pro, privat