Soft Work: Potenzial für Arbeits- und Unternehmenskultur

Soft Work – Leistung und Effizienz mit Menschlichkeit und Flexibilität verbinden  

In einer Welt, die von zunehmender Digitalisierung, Leistungsdruck und ständiger Erreichbarkeit geprägt ist, bahnt sich ein neues Arbeitskonzept seinen Weg in den Fokus: Soft Work. Dieses Modell bietet eine Antwort auf die wachsenden Herausforderungen der modernen Arbeitswelt und stellt die Frage, wie Leistung und Effizienz mit Menschlichkeit und Flexibilität vereint werden können.  

Aber was ist eigentlich Soft Work?

Soft Work steht für einen Ansatz, der Arbeit nicht nur als Mittel zur Zielerreichung sieht, sondern den gesamten Menschen in den Mittelpunkt stellt. Es geht darum, Arbeitsweisen und -strukturen so zu gestalten, dass sie Rücksicht auf persönliche Bedürfnisse, individuelle Stärken und soziale Interaktionen nehmen. Anders als bei starren 9-to-5-Modellen betont Soft Work die Bedeutung von Selbstbestimmung, Zusammenarbeit und einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben.  

Die Grundlagen von Soft Work

Soft Work basiert auf mehreren zentralen Prinzipien:  

  1. Flexibilität: Arbeitszeiten und -orte werden an individuelle Lebensumstände angepasst, ohne den Fokus auf die Zielerreichung zu verlieren.  
  2. Menschlichkeit: Zwischenmenschliche Beziehungen und psychische Gesundheit werden als essenzieller Bestandteil des Arbeitsprozesses anerkannt.  
  3. Lernkultur: Fehler und Experimente sind Teil des Wachstumsprozesses, wodurch Kreativität und Innovation gefördert werden.  
  4. Vertrauen: Anstatt Arbeitszeit zu kontrollieren, stehen Ergebnisse und Eigenverantwortung im Vordergrund.  

Hinweis: Das Modell Soft Work entbindet Arbeitgeber natürlich nicht von ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Erfassung von Arbeitszeiten. Welche anderen innovativen Ansätze es darüber hinaus gibt, lesen Sie in unserem Blogbeitrag „Einsatzplanung und Selbstorganisation von Teams“.

Was bedeutet dieses Arbeitsmodell für die Zukunft der Arbeitswelt?

Die moderne Arbeitswelt sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: Burnout-Raten steigen, der Fachkräftemangel verschärft sich, und die Erwartungen an Arbeitnehmer, rund um die Uhr produktiv zu sein, nehmen zu. Soft Work bietet hier eine Alternative.

Ein Beispiel ist die „Attraktivitätsstudie: Familienfreundliche Arbeitgeber“, rrstellt im Rahmen des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 2.500 Eltern und pflegenden Angehörigen hat bestätigt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Erwerbstätige mit Familienverantwortung als betriebliches Attraktivitätsmerkmal von großer Bedeutung ist.  

Sowohl Flexibilität als auch planbare Arbeitszeiten steigern nicht nur die Zufriedenheit der Beschäftigten, sondern fördern auch langfristig die Produktivität und Innovationskraft, da deren Erwerbsumfang maßgeblich von einer guten Vereinbarkeit abhängig ist.

Erfolgsfaktor Vereinbarkeit

Mehr als ein Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland betreut minderjährige Kinder und/oder pflegebedürftige Angehörige. Unternehmen können diese Zielgruppe gezielt ansprechen, um ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Dabei sind teure Maßnahmen oft weniger effektiv als individuell anpassbare Lösungen, die den spezifischen Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht werden.

Die Autoren der „Attraktivitätsstudie“ beschreiben hierfür ein Drei-Stufen-Modell:  

1. Grundlage schaffen

Eine Unternehmenskultur, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie respektiert, ist unverzichtbar. Nur so können Beschäftigte mit familiären Verpflichtungen in vollem Umfang erwerbstätig sein.

2. Zielgruppen berücksichtigen

Die Bedürfnisse von Müttern, Vätern und Pflegenden unterscheiden sich. Passende Maßnahmen, die diese Unterschiede berücksichtigen, stärken die Personalplanung und erhöhen die Attraktivität des Unternehmens.

3. Lebensumstände mitdenken

Vereinbarkeitsbedürfnisse ändern sich im Laufe des Lebens. Regelmäßige Gespräche über persönliche Herausforderungen helfen, frühzeitig Lösungen zu finden, Kündigungen zu vermeiden und Mitarbeitende langfristig zu binden.  

Wie Unternehmen von Soft Work profitieren

Soft Work ist keine Einladung zu weniger Leistung, sondern ein Aufruf zu smarter Leistung. Wenn Menschen in einem Umfeld arbeiten, das ihre Bedürfnisse ernst nimmt, sind sie kreativer, gesünder und loyaler. Das stärkt nicht nur die Unternehmenskultur, sondern bietet auch einen Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung und Bindung von Talenten.

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Quelle:

Familienfreundliche Arbeitgeber: Die Attraktivitätsstudie - Was Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen für Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig ist und was Unternehmen tun können. Erstellt im Rahmen des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Autoren: Dr. Dagmar Weßler-Poßberg, Dr. Claire Samtleben, Evelyn Stoll und Ulrich Weuthen.

https://www.erfolgsfaktor-familie.de/erfolgsfaktor-familie/service/publikationen/familienfreundliche-arbeitgeber-die-attraktivitaetsstudie-241326

Bildmaterial: MEP24 Software GmbH, Canva Pro